Von der Angst zum Glück
Cleo
Es war ein Glückstag für mich, als ich im Februar 2015 auf die Website von Frau Zechel gestoßen bin, denn dort fand ich meine Cleo. Schon ein Jahr zuvor merkte ich, wie ich auf der Strasse Hundebesitzer beneidete und wünschte mir nach vielen Jahren wieder einen Hund an meiner Seite. So ein Entschluss muss gut überlegt sein, denn ein Hund ist ja kein Kanarienvogel, das war mir klar und ich habe mir Zeit genommen und die Sache gründlich durchdacht. Es sollte ein Tierheimhund sein und so fand ich im Netz die Website von Frau Zechel und Ihrer Familie. Schließlich blieb ich bei Cleo hängen: eine schwarze Hündin, ca. 1 Jahr alt und mittelgroß. Sie gefiel mir besonders gut, vor allem ihr schüchternes Wesen, ihre braunen Augen und ihre zarte Figur. Also trat ich mit Frau Zechel in Verbindung und war begeistert davon, dass genau nachgefragt wurde, wer ich bin und wie ich mir das Zusammenleben mit einem Hund vorstelle. Dadurch war klar, dass die Hunde nicht an ?EUR?irgend Jemand?EURoe vermittelt werden. Schließlich kam auch ein Tierschutzhelfer, der eine Vorkontrolle bei mir zuhause machte. Auch das finde ich sehr gut und als alles ok war und der Termin feststand war ich wirklich sehr aufgeregt: Cleo sollte an Ostern kommen ?EUR" also ein Osterei!
Natürlich ist es ein Wagnis, einen Hund aus einem anderen Land, den man noch nie gesehen hat, aufzunehmen. Aber wenn man genau überlegt hat, welcher Hund zu der eigenen Lebenssituation passt, ist das Risiko sehr viel kleiner und ich wußte genau, dass ich den Hund nie zurück gegeben hätte.
Cleo kam mit 20 anderen Hunden in Niederbayern an und als ich sie sehnlichst erwartet aus dem Transportkörbchen in die Arme schloss, wußte ich, dass es eine Freundschaft für eine ?EUR" wenn das Schicksal es zuläßt ?EUR" sehr lange Zeit sein wird.
Die erste Nacht war für den Hund schwierig: weg von der bisherigen Umgebung, in eine völlig neue Situation, neue Menschen, die sie noch nie gesehen hat und dann hat es bei uns an Ostern auch noch geschneit und war bitterkalt. Sie hat zunächst gar kein Geschäft gemacht. Wasser hat sie auch nicht getrunken und sie war sehr ängstlich, wir haben uns Sorgen gemacht! Wenigsten gefressen hat Cleo. Am nächsten Tag war ein Bächlein im Flur, nicht schlimm, einfach aufgewischt. Dann kam sie in die Badewanne und wurde ordentlich mit einem Floh-Zeckenshampoo gewaschen: ich hatte es mir schwierig vorgestellt, daß dem Hund gleich am nächsten Tag anzutun, aber Cleo tat es offensichtlich gut, dass der Schmutz der vorigen Zeit weggewaschen wurde, sie hielt ganz still. Danach ins neue Körbchen und sie hat sich sichtlich wohl gefühlt.
Endlich pinkelte sie 1x am Tag, dann 2 x am Tag und auch ?EUR?Groß?EURoe machen funktionierte. Sie hat sich schnell an mich angeschlossen, ließ mich ihren Bauch kraulen und hat sehr viel geträumt: gebellt im Schlaf, gezuckt und sogar gewedelt. Cleo mußte wohl eine Menge verarbeiten, so wie wir Menschen es auch machen.
Nach einer Woche bekam sie schlimmen Durchfall, schwarz und übelriechend. Beim Tierarzt wurden Giardien festgestellt, nicht schlimm, Medikament und schon war alles nach 1 Woche vorbei. Seit dem hat Cleo einen hervorragenden Stuhlgang ;-))
Sie ging von Anfang an schon ziemlich brav an der Leine mit Geschirr, aber es tat mir immer ein wenig leid, dass sie die Frühlingswiesen nicht frei erkunden konnte. Aber es war richtig sie ca. 8 Wochen nicht frei laufen zu lassen, die Gefahr ist zu groß, daß sie Angst bekommt und wegläuft, in ein Auto rennt und nicht mehr Heim findet. Im Garten jedoch durfte sie schon ohne Leine laufen, aber nur unter Aufsicht und dort hat sie auch das erste Mal gezeigt wie schnell sie sein kann: Cleo ist sehr ?EUR?laufintensiv?EURoe, lange Beine und eine einem Windhund ähnelnde Figur. Für mich ist es genau richtig, ich wollte einen Hund, der mit mir lange Spaziergänge macht, über Stock und Stein. Meine Versuche mit Cleo an der Leine Schritt zu halten (zumindest ein wenig) hatten auch etwas Gutes: meine Kondition und vor allem die Beinmuskulatur haben sich enorm verbessern können :-)
Spaß beiseite, auch darüber muss man sich klar sein: was für einen Hund möchte ich die nächsten 10-15 Jahre an meiner Seite haben. Ich finde, dass man gerade vorher gut darüber nachdenken muss. Für mich ist Cleo mein absoluter Traumhund: eher schüchtern und zurückhaltend, aber ?EUR?sportlich?EURoe und noch jung, damit sie mit mir noch viel ausprobieren kann.
Die nächsten Wochen waren mit Cleo wirklich wunderbar: zu sehen, wie der Hund Vertrauen aufbaut, das erste Mal gebellt hat, sich wohl fühlt (Cleo liebt es auf dem Rücken im Körbchen zu liegen und sich am Bauch kraulen zu lassen) und beginnt auf die ersten Kommandos zu hören, werde ich nie im Leben vergessen. Nach ca. 8 Wochen habe ich das erste Mal die Leine im Park beim Morgenspaziergang fallen gelassen, als sie ihre ?EUR?griechische?EURoe Freundin Ilka getroffen hat und ich spürte, jetzt muss ich sie mal los lassen. Es war eine übergroße Freude, zu sehen, wie die zwei miteinander getobt und gespielt haben. Und Cleo kam auf Ruf wirklich zu mir zurück. Ich war mehr als überglücklich.
Nun lebt Cleo seit ca. 3,5 Monaten bei mir in Bayern und wir haben wirklich viel Spaß zusammen. Ohne Leine an den bekannten Spazierwegen funktioniert es seit über 4 Wochen hervorragend, sie liebt Wasser und schwimmt für ihr Leben gern (bekommt demnächst den Freischwimmer). Andere Hunde und Tiere liebt sie sehr, auch die Nachbarskatze und es gab noch nie eine ?EUR?brenzlige?EURoe Situation zwischen den Hunden die sie getroffen hat. Was ihr immer noch Schwierigkeiten macht, sind Ansammlungen von Menschen, und Kinder. Wer weiß, was ihr da passiert ist. Aber das wußte ich ja vorher, deswegen ist es für mich kein Problem. Wir versuchen immer wieder sie mit fremden Menschen zu ?EUR?sozialisieren?EURoe und auch das wird jedes Mal besser. Ihre Angst vor weißen Lieferwagen läßt auch mehr und mehr nach.
Mit Geduld und Liebe, vor allem mit sehr viel Liebe, kann ich Cleo dabei helfen, die schlechten Erfahrungen, die sie leider in ihrem Leben machen mußte, langsam zu vergessen. Und auch das ist ein schönes Gefühl, wenn sie mehr und mehr Vertrauen zu mir hat. Cleo lernt jeden Tag, wird jeden Tag mutiger und freut sich jeden Tag, wenn sie mit mir andere Hunde trifft, mit denen sie toben und rennen kann.
Wie eingangs gesagt: Es war für mich ein Glückstag, als ich auf die Website von Frau Zechel kam … und für Cleo auch.
Nina Schmid + Cleo
Herkules - jetzt Wuschl
Vom Angsthund zum glücklichen Hund
Wir sind die Familie Müller und wollen allen Mut machen, die es sich zutrauen, einem ängstlichen und misshandeltem Hund zu helfen und ihm ein Heim zu geben. Seit langer Zeit sind mein Mann und ich schon im Tierschutz. Wir haben auch schon zwei Hunden aus Spanien ein Zuhause gegeben. ( Ella und der kleine Thommy) Immer wieder schmöckere ich des öfteren in den Tierschutzseiten im Internet und so kam ich auf "Hoffnung für Hunde". Schnell entdeckte ich das Bild von Hercules und lass das furchtbare Schicksal. Danach war uns klar, diesem Hund muss geholfen werden.
Als der Abholtermin dann fest stand machten wir uns auf die Reise. Hercules musste auch in der Transportbox bleiben weil er furchtbare Angst hatte. Auf der ganzen Autofahrt hörten wir keinen Mux. Da war uns schon klar, dass es ein langer Weg mit viel Geduld und Zeit werden würde.
Es vergingen einige Tage bis Hercules sich ganz vorsichtig im Haus bewegte. Wenn irgenwelche Geräusche zu hören waren, war Wuschl wie der Blitz verschwunden. Einige Stunden war er nicht zu sehen,und dann als er sich blicken ließ waren seine Augen voller Angst. Da sein Fell recht wuschelig war , gaben wir dann Hercules den Namen Wuschl.
Alle gaben sich unendlich viel Mühe dass Wuschl sich wohl fühlte. Unsere Tochter hat ihn immer mal versucht zu streicheln. Aber nichts war zu machen. Auch mein Mann hatte kein Glück. Da ich den ganzenTag immer daheim gewesen bin, gab das Wuschl ein wenig Vertrauen. Erst nach Monaten konnten wir ihn zum ersten Mal ganz langsam kraulen und mit Leckerlis bestechen. Dann kam Mal die Zeit zum Tierarzt zu gehen. Die ersten Stunden verliefen sehr stressig. Viel Geduld brauchte ich wieder. Auch der Tierarzt gab sein bestes. Ein kleiner Schritt war schon getan, denn Wuschl hatte schon immer einen guten Appetit und so klappte das manchmal mit einer Belohnung. Und ein Besuch beim Hundefriseur war äußerst dringend. Sein Fell war recht zerzaust und hatte viele kleine Knötchen. Das dauerte einige Zeit bis das Fell wieder einigermaßen schön war. Es musste sogar ein wenig abgeschoren werden. Wenn es Wuschl mal zuviel wurde, dann fletschte er auch schon mal die Zähne. Die Spaziergänge für Wuschl wurden mit der Zeit auch entspannter, denn er hatte ja seinen kleinen Hundefreund Thommy an der Seite. Nach langer Zeit lernte Wuschl dann auch ein paar vierbeinige Freunde kennen. Es durfte aber kein Hund größer als er sein, sonst ging das geknurre los.
Wenn es heute noch an der Haustüre bei uns läutet ist Wuschl noch sehr wachsam und geht nur zu den Personen, die er kennt. Aber der größte Teil seiner Angst ist verschwunden und unser lieber Wuschl ist ein glücklicher Hund geworden.
All diese Mühe hat sich für diesen Hund gelohnt.
Er hat viel Fröhlichkeit und Liebe in unsere Familie gebracht.
Familie Müller
Mai 2015
JOSHUA